Burg Eltz

In einem engen Seitental der Mosel – zwischen Koblenz und Cochem in der Eifel – befindet sich die Burg Eltz. Sie gilt als Inbegriff der deutschen Ritterburg. Die Entwicklung dieser Art von mittelalterlichen Burgen begann im 9. Jahrhundert. Aus den bisher mit Erdwällen und Palisaden geschützten Herrenhöfen wurden mit Mauern befestigte, gesicherte Burgen. Die Blütezeit des Burgenbaus reichte vom späten 11. bis zum 13. Jahrhundert. In diese ereignisreiche Epoche fällt die erste Erwähnung des Namens Eltz. Rudolf von Eltz unterzeichnete 1157 eine Schenkungsurkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Er bewohnte die damals noch kleine Burganlage am Elzbach. Teile hiervon sind heute noch erhalten. Dazu gehören der Bergfried Platt-Eltz, die vier Stockwerke des ehemaligen Wohngebäudes und der wohl älteste bemalte Schornstein des Landes.
Die Burg Eltz entstand in strategisch günstiger Lage: Sie wurde an einem Weg erbaut, der die Mosel – seit jeher eine der wichtigsten Handelsstraßen des Deutschen Reichs – mit der Eifel und dem fruchtbaren Maifeld verband. Die Anlage und ihre Umgebung bilden eine harmonische Einheit: Auf drei Seiten von der Elz umflossen, ragt die Festung auf einem bis zu 70 Meter hohen Felskopf hervor. Dieser ist das Fundament der gesamten Burg.
Durch geschickte Politik und kluge Diplomatie blieb die Burg über die Jahrhunderte von den Kriegen verschont und gehört somit zu den wenigen niemals zerstörten Burgen in Europa. Außerdem ist sie bis heute – und damit seit nunmehr 34 Generationen – im Familienbesitz. Die Besichtigung ist eine Zeitreise durch acht Jahrhunderte Geschichte. Besonders eindrucksvoll sind die Kellergewölbe, da sie eine der bedeutendsten privaten Schatzkammern bergen und eine Sammlung von Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie Schmuck, Porzellan, Waffen und Rüstungen zeigen.