Müngstener Brücke
Beschreibung
Seit über 100 Jahren überspannt die imposante Stahlkonstruktion der Müngstener Brücke die Wupper. Sie verkürzt den Schienenweg zwischen den bergischen Städten Remscheid und Solingen von 44 auf rund acht Kilometer. Bis heute ist sie die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Als die Brücke im Jahre 1897 dem Verkehr übergeben wurde, galt sie als technisches Wunderwerk: 107 Meter hoch und 465 Meter lang überspannt sie das Flusstal bei Müngsten. Bereits in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts regten beide Städte den Bau an.
Die komplizierte Montage war bahnbrechend und zukunftsweisend: Nachdem zunächst sechs turmartig aufragende Tragepfeiler errichtet worden waren, wuchsen die Teile des Bogens von beiden Talseiten millimetergenau aufeinander zu. Feierliche Eröffnung war im Juli 1897, rund dreieinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich. Die Eisenkonstruktion wiegt 5000 Tonnen und wird von 934.456 Nieten zusammengehalten. Der Legende nach befindet sich darunter auch ein goldener Niet – gefunden wurde er bisher allerdings noch nicht.
Zunächst trug das imposante Bauwerk den Namen des Kaisers. Er kam 1899 sogar nach Solingen, um es zu bestaunen. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Niedergang der Monarchie wurde aus der Kaiser-Wilhelm-Brücke schließlich die Müngstener Brücke.
Hier, wo sich der Fluss in einem tiefen Taleinschnitt von seiner schönsten Seite zeigt, entstand der Brückenpark Müngsten, ein ruhiges und doch lebendiges Fleckchen inmitten dichter Wälder und geschützter Natur – weit ab vom Verkehr, aber gut zu erreichen und ein Paradies für Wanderer. Die Attraktion ist die Schwebefähre. Sie ist ein Unikat und wurde eigens für den Park errichtet. Sie bringt einen in einer Höhe von drei Metern an das etwa 30 Meter entfernte gegenüberliegende Ufer. Konzeptioniert als Draisine muss man unter fachkundiger Aufsicht selbst Muskelkraft einsetzen.